Mundaneum
mini|Foto der Ausstellung „Mapping Knowledge“ im MundaneumDas Mundaneum ist das Gebäude, in dem das 1898 von Paul Otlet und Henri La Fontaine in Brüssel unter dem Namen ''Institut International de Bibliographie'' (IIB) gegründete Museum beherbergt war. Dessen Zielsetzung war es, das gesamte Schrifttum der Welt als Bibliografie in Zettelkästen zu erfassen.
Sitz des Instituts war das zunächst Palais Mondial genannte Gebäude (beherbergt heute die Ausstellung Autoworld) im Parc du Cinquantenaire (anlässlich des 50-jährigen Bestehens von Belgien errichtet) und wenig später in Mundaneum umbenannt wurde. Im Mundaneum waren neben dem bibliografischen Institut und einer Bibliothek auch spezielle Sammlungen und ein Museum verortet, die ebenfalls den Anspruch hatten, einen repräsentativen Querschnitt der Weltkultur zu bieten. Im Jahr 1931 wurde in Zusammenarbeit mit Otto Neurath und dem Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum eine Zweigstelle des Mundaneums in Wien gegründet. 1934 wurde das Mundaneum in seiner alten Form geschlossen. Die Sammlung wurde mehrfach umgezogen, worunter nach einer Zweigstelle der Freien Universität Brüssel, dem ''Institut Pasteur'' im Leopold-Park. 1993 wurde, was von ihr übrig blieb, nach Mons in ein ehemaliges Warenhaus namens ''L'Indépendence'' verbracht.
Der Name ''Mundaneum'' wird dort heute vom ''Centre d’Archives de la Communauté française de Belgique'' weitergeführt. Von der ursprünglichen Sammlung blieben erhalten: das ''Musée international de la presse'' („Internationales Pressemuseum“), das ''Répertoire iconographique universel'' (Plakate, Postkarten, Glasplatten, Fotografien), das ''Répertoire universel de documentation'' („Universelles Dokumentationsverzeichnis“), die ''Encyclopedia Universalis Mundaneum'' (von Otlet entworfene Konzepte, worunter die ''Mondothèque'', persönliche Unterlagen von Henri La Fontaine und Paul Otlet, thematische Sammlungen zu den Themen Feminismus, Pazifismus und Anarchismus) und die Archive der Vereinigung ''Les Amis du Palais Mondial''. Veröffentlicht in Wikipedia